Dyskalkulie-Diagnose: Fluch oder Segen?

Literatur zum Thema Dyskalkulie wird in unserer Bibliothek häufig ausgeliehen – sicher in der Annahme, den betreffenden Kindern durch größeres Fachwissen und entsprechende Materialien besser weiterhelfen zu können. Nun erschien am 8.8. ein Beitrag auf SZ.de, in dem der Mathematikdidaktiker Wolfram Meyerhöfer von der Universität Paderborn die Sinnhaftigkeit der Dyskalkulie-Diagnose in Zweifel zieht. Seiner Meinung nach gibt es keine Dyskalkulie, sondern, kurz gesagt, „nur“ Lehrkräfte, die das Rechnen nicht richtig vermitteln. Die Diagnose führe außerdem zur Stigmatisierung der jeweiligen Kinder und schade mehr als sie helfe.

Demgegenüber steht die Einschätzung des Bundesverbands Legasthenie & Dyskalkulie (BVL) und die der Weltgesundheitsorganisation. Demnach ist Dyskalkulie eine Behinderung mit neurobiologischen Ursachen, wie in einem weiteren Artikel der Süddeutschen Zeitung online zu lesen ist. Möglicherweise wird die Forschung in den nächsten Jahren noch einige spannende Erkenntnisse zutage fördern und die Streitfrage beantworten können.

Was sind denn Ihre Erfahrungen mit Kindern, die sich mit Mengen und Zahlenräumen unendlich schwertun, und bei denen jedes Üben scheinbar nicht weiterführt? Hilft eine Diagnose oder führt das eher dazu, dass das Kind als hoffnungsloser Fall links liegen gelassen wird?

Literatur zum Thema haben wir natürlich weiterhin aktuell im Bestand, ob man nun von einer genetisch bedingten Beeinträchtigung oder von didaktischen Problemen als Ursache für Rechenprobleme ausgeht. Geben Sie in unserem Katalog einfach den Begriff Dyskalkulie in der Schlagwort- oder der Freien Suche ein, dann finden Sie alle Buchtitel, die wir im LBZ hierzu haben, z. B. den folgenden aktuellen Titel:

 

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